Nordhorn – am Rande notiert

  • Wenngleich die „großen“ German Open momentan nicht stattfinden können, weil das Turnier nicht in den  Rahmen der neuen ITTF-Turnierserie WTT hineinpasst und somit keine Weltranglistenpunkte vergeben werden können, gibt es jetzt eine andere German Open, die der an Parkinson erkrankten Tischtennis-Spieler. Momentan plant PingPongParkinson Deutschland, das Turnier jährlich durchzuführen – und zwar am Wochenende um Christi Himmelfahrt.
     
  • Für die beiden nächsten Durchführungen stehen bereits prominente Durchführer bereit:
    Die beiden TTBL-Vereine TTC OE Bad Homburg und Borussia Düsseldorf haben beide auch PingPongParkinson-Stützpunkte in ihren Hallen und stehen bereit, die Turniere 2022 (in Bad Homburg) und 2023 (in Düsseldorf) durchzuführen.

  • Während die Erstausgabe in Nordhorn von Thorsten Boomhuis, dem 1. Vorsitzenden vom PPP Deutschland, organisiert worden ist, liegt die Organisation des kommenden Turniers in Bad Homburg in den Händen des 2. Vorsitzenden von PPP Deutschland. Harry Wissler, der noch während der WM 2019 in New York zusammen mit Thorsten Boomhuis die Idee zur Gründung der Selbsthilfeorganisation hatte, wohnt in der Nähe von Bad Homburg und hat natürlich schon mit den Planungen für 2022 begonnen. Dann soll auch der Freitag in das Turnierprogramm mit einbezogen werden.

  • Wer schon mal ein Tischtennisturnier geplant hat und dann auch noch selbst mitspielt, der weiß, wie anstrengend das sein kann. Das hat den 47jährigen Thorsten Boomhuis, der vor acht Jahren seine Parkinson-Diagnose erhalten hat und mittlerweile Tischtennis deshalb mit links spielen muss, nicht davon abgehalten, bei den von ihm organisierten PPP German Open auch selbst an den Start zu gehen. Dass er das relativ konzentriert machen  konnte, lag auch daran, dass er sich im Vorfeld Helfer gesucht hatte, denen er bei ihren Aufgaben auch  Verantwortung übertragen hat, so dass sie sich dann während des Turniers nicht wegen jeder Kleinigkeit an ihn wenden mussten. Als Turnierdirektor war Frank Plangemann im Einsatz, um das Catering hat sich Maik Zwiers gekümmert, der Fahrdienst lag in den Händen von Holger Duhn, und Vorwärts Nordhorns Tischtennis-Abteilungsleiter Fabian Veldboer hat als Hallensprecher fungiert.

  • Einer der ersten Redner bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitagnachmittag in der „Alten Weberei“ in  Nordhorn war der Grafschafter Landrat Uwe Fietzek. Man merkte schnell, dass er wusste, wovon er sprach.
    In früheren Jahren hat er selbst in der 1. Herrenmannschaft des SV Union Lohne in der 1. Bezirksklasse im oberen Paarkreuz seinen Mann gestanden. Sein Bruder Klaus Fietzek gehörte als Schüler zur absoluten Spitze in Niedersachsen und spielt noch heute in der Landesligamannschaft des SV Olympia Laxten.

  • Normalerweise ist es ein schlechtes Zeichen, wenn man beim Bericht über ein altersmäßig nicht begrenztes Turnier schreiben muss, dass der Nachwuchs nur schwach vertreten war. Bei den 1. PingPongParkinson German Open 2021 war der Nachwuchs gar nicht vertreten – und das ist gut so! Das Durchschnittsalter der 87 Teilnehmer in Nordhorn betrug 60 Jahre. Die jüngste Teilnehmerin war 42 Jahre alt, der älteste 77 Jahre.

  • I love ping pong – dieses Lied von Nenad Bach wurde nicht nur am Freitagabend bei der Abendveranstaltung aufgeführt, sondern auch am Samstagmorgen bei der Eröffnung im EUREGIUM von der jungen Nordhorner Sängerin Mira Brookmann. Doch damit nicht genug: Bevor am Sonntagnachmittag die Halbfinals begannen,
    musste der Komponist selbst ran. „Zufällig“ war auch seine Gitarre zur Hand, und zwischen seinen Auftritten im Viertel- und Halbfinale des Mixed trug Nenad Bach sein Lied dann auch noch selbst vor – in Sportkleidung und ohne sein Markenzeichen, den schwarzen Hut. Die Teilnehmer dankten es ihm mit kräftigem Applaus.