Selbsthilfe (mit Flyer-Download)



 

Tischtennis als Selbsthilfe?

Klingt auf den ersten Eindruck ungewöhnlich. Ist es aber keineswegs!

Viele der potenziellen Symptome von Parkinson, wie z.B. Apathie, Ermüdung, Depression, Angst, vermehrter Speichelfluss, Inkontinenz, Tremor und Bewegungseinschränkungen können einen sozialen Rückzug bewirken.

 

Soziale Isolation geht schon im Allgemeinen mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustands einher. Bei PmP (Personen mit Parkinson) sind die Auswirkungen von Einsamkeit und sozialer Isolation auf den Schweregrad der Parkinson-Krankheit sogar größer als unter Einfluss von Stress.

 

Dr. Indu Subramanian von der University of California Los Angeles, USA, präsentierte die Ergebnisse einer Analyse der selbst berichteten Einsamkeit und sozialen Isolation bei insgesamt 1.746 Patienten mit diagnostiziertem idiopathischem Parkinson-Syndrom, die an der CAM-Care-PD-Studie teilnahmen. [1]

 

Die wichtigsten Ergebnisse waren:

 

  • Patienten, die angaben, sich einsam zu fühlen, hatten signifikant höhere PRO-PD-Werte als Patienten, die sich nicht einsam fühlten; der Einfluss auf den Schweregrad war höher als der von Rauchen und Stress


  • Die PRO-PD-Scores zeigten eine starke Assoziation zwischen dem Schweregrad und der Zeit seit der Diagnose

  • Die Bewertung der Lebensqualität ergab, dass Sport an 7 Tagen in der Woche für die Patienten vorteilhaft war, genauso wie das Gefühl der Einsamkeit schädlich war

  • Die Lebensqualität war für verheiratete oder in Partnerschaft lebende Patienten höher als für alleinstehende oder geschiedene Patienten

Dr. Subramanian sagte, dass die Gesundheitssysteme bei der Hilfe für gefährdete PmP proaktiver sein müssten. Sie bot eine Reihe praktischer Tipps für Kliniker an. Der wohl wichtigste:


„Helfen Sie Patienten, mit Selbsthilfegruppen in Kontakt zu treten!“


Der Austausch der Teilnehmer, aber auch ihrer Angehöriger, die gegenseitige Information und Hilfe – das ist der Weg, den die PingPongParkinson-Stützpunkte gehen. Auch ein Grund, warum PingPongParkinson sich bewusst entschieden hat, seine Gruppen „Stützpunkte“ zu nennen, es sollen echte Unterstützungspunkte für die Menschen sein.

 

Grundlage der Arbeit in den Stützpunkten ist dabei ein aktiver und offensiver Umgang mit der Erkrankung. Die Teilnahme bedeutet ein Plus an Lebensqualität, auch mit Spaß und Geselligkeit. Die Gruppe hebt so die Isolation der einzelnen auf und stärkt dadurch das Selbstvertrauen und die Solidarität.

 

Durch die mindestens wöchentlichen Treffen entsteht ein stützender Zusammenhalt, der Verständnis und Trost gibt und Mut macht zu neuer Aktivität und verändertem Verhalten.

 

Neben die unmittelbaren gesundheitlichen Auswirkungen von Tischtennis tritt, dass PingPongParkinson, durch den automatisch einsetzenden gegenseitigen Austausch der Teilnehmer, das Betreuungspotential einer echten Selbsthilfegruppe hat. Mit dem weiteren psychologischen Vorteil, nicht „zur Selbsthilfe“ zu gehen, sondern zum Tischtennis.


Weitere Infos findet ihr


[1] Subramanian I, et al. Loneliness/social isolation as a risk factor for worsened Parkinson disease severity. MDS 2020;1244. Die Online-Version des Patient-Reported Outcomes Measurement Information System (PROMIS) wurde zur Beurteilung der Lebensqualität verwendet, während die Skala der von den Patienten berichteten Ergebnisse bei der Parkinson-Krankheit (PRO-PD) zur Beurteilung des Schweregrades des Parkinson verwendet wurde.

 

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